Ich habe wie sicher viele von euch auch, schon einige Screenshot Programme verwendet. Bis jetzt habe ich noch keines gefunden, welches mich voll und ganz zufrieden gestellt hat. Einige sind in der Handhabung exellent, bringen jedoch wichtige Dinge nicht mit, wie das Hinzufügen von Anmerkungen oder können nur eingeschrenkt Screenshots teilen. In diesem Beitrag möchte ich kurz meine wichtigsten Tools kurz vorstellen und zeigen, wo es auch hapert.
Dropshare
Dropshare ist gedacht, um Dateien zu teilen ähnlich wie das auch Clouddienste machen. Es integriert sich sehr unauffällig in die Menüleiste. Nachdem man Dropshare mit den Servern konfiguriert hat (sogenannte „Connections“), ist es bereit, Dateien hoch zu laden. Ich selber benutze hier meine eigenen SFTP Server, jedoch können weitere Dienste wie amazon S3, Google Drive oder Rackspace benutzt werden. Dateien hoch zu laden ist sehr einfach. Dazu zieht man einfach die entsprechende Datei auf das Icon in der Menüleiste und fertig. Nachdem die Datei hochgeladen ist, wird sogleich die URL in die Zwischenablage kopiert und man kann diese zum Beispiel problemlos in eine E-Mail einfügen.
Dropshare kann aber weit mehr, als einfach Dateien zur Verfügung zu stellen. Mit diesem Tool kann man auch Screenshots aufnehmen, diese zur Markierung bzw. Bearbeitung an das Programm „Vorschau“ schicken und anschliessend den bearbeiteten Screenshot automatisch auf den Server laden. Ausserdem integriert es sich hervorragend in Mac OS X über eine „Freigabe“-Erweiterung, so dass direkt aus Programmen, welche solche Erweiterung zum Freigeben von Inhalten unterstützt, die Inhalte direkt an Dropshare geschickt werden können.
Dropshare ist für mich Alltagsbegleiter. Wenn ich schnell einen Screenshot oder eine Datei zur Verfügung stellen will, ist das mein Tool erster Wahl.
Jedoch ist Dropshare kein „Archivierungsprogramm“, das heisst, die Bildschirmaufnahmen, werden nicht in einer Bibliothek abgelegt. Somit ist es auch nicht möglich, später auf die aufgenommenen Bilder zuzugreifen (ausser über den Server) und diese weiter zu bearbeiten.
Ach ja, noch etwas: Dropshare unterstützt auch Videoaufnahmen und nicht nur Screenshots.
Das Programm ist also geeignet, um schnell etwas vom Monitor aufzunehmen und das auf einfachste Weise mit anderen zu teilen.
Weitere Informationen zu Dropshare sind hier zu finden: https://getdropsha.re
Voila / Capto
Ganz neu ist das Programm Capto oder besser gesagt der Name. Denn Capto war lange Zeit als Voila für den Mac erhältlich. Mit dem rundum erneuerten Programm hat sich der Name auf Capto geändert. Und dieses Programm bietet enorm viel. Zuerst gibt es verschiedenste Möglichkeiten, Inhalte vom Bildschirm aufzunehmen, inklusive Menüauswahl, Aufnahmen von Webseiten und Videos. Anschliessend werden die aufgenommenen Inhalte in einer Bibliothek abgelegt wie diese bearbeitet und organisiert werden können. Vor allem die Bearbeitung erfüllt praktisch alle meine Wünsche. Bilder lassen sich mit Text, Formen, Pfeile und Effekten ausstatten, und so wichtige Bereiche auf den Screenshots auszeichnen.
Warum aber Capto mich doch nicht vollends überzeugt ist, dass das Programm ab und zu träge reagiert. Da kommt es doch öfters vor, dass mein Mauszeiger sich in den schönen Strandball verwandelt. Ausserdem kann man in Capto leider keine wirkliche Struktur von Ordnern und Projekten anlegen. Die Struktur unterstützt nur 1 Level. Ich kann in der Bibliothek also folgendes nicht Abbilden: Geschäft -> Kunden -> Mr. X -> Website. Und dies ist der Hauptgrund, warum für mich Capto nicht wirklich einsatzfähig ist. Auch fehlt mir noch ein Bearbeitungswerkzeug, um einfach Nummern für Schritte einzugeben, was für allem für Dokumentationen einfach unglaublich wichtig ist.
Capto macht für mich vieles richtig, und wenn die Bibliothek mehr als 1 Level unterstützen würde, wäre es vielleicht das Tool meiner Wahl.
Weitere Informationen zu Capto: http://www.globaldelight.com/capto/
Pixa
Länger schon verwende ich Pixaum meine Bilder zu organisieren. Die Bibliothek funktioniert hier so, wie ich es mir Wünsche. Hier kann ich eine genaue Struktur erstellen, um alles abzubilden, was ich sammle. Es ist auch möglich, der Sammlung sogenannte Live-Ordner hinzu zu fügen. Die Inhalte dieser Live-Ordner werden in Pixa angezeigt, jedoch nicht in die Bibliothek kopiert. Grandios. Auch bei der Aufnahme von Inhalten bietet Pixa eigentlich alles, was man braucht, inklusive die Aufnahme von Webseiten und das automatische Laden von Bildern einer Website.
Leider fehlt Pixa aber die Möglichkeit, Bilder zu bearbeiten. Bilder müssen daher zur Bearbeitung in einem anderen Programm wie Photoshop etc. geöffnet werden. Das Teilen bzw. Bereitstellen der Bilder funktioniert über die systemweite TeilenFunktion. Die Bilder direkt auf einen Server zu laden ist somit standardmässig nicht möglich. Ausser man hat das weiter oben erwähnte Dropshare installiert. Dann kann man die Bilder an Dropshare senden.
Weitere Informationen zu Pixa findet ihr hier: http://www.pixa-app.com
Pixave
Nicht nur der Name ist ähnlich wie von Pixa, sondern auch viele Funktionen. Pixave habe ich mir ganz neu zugelegt und es ist das Screenshot-Tool, welches mich momentan am meisten überzeugt – aber das ist meist bei neuen Programmen der Fall 😉
Pixave bietet einen enormen Umfang. Es ist so etwas, wie ein Wunsch, der in Erfüllung ging: die tolle Bibliothek wie von Pixa, aber inklusive der Möglichkeit, Bilder zu bearbeiten. Die Bearbeitungsmöglichkeiten sind zwar nicht so umfangreich wie von Capto, reichen aber für die meisten Zwecke. So wie es mir scheint, basiert die Bearbeitung auf den Tools des Programms Vorschau von Apple. Ausserdem bietet Pixave noch viele Kleinigkeiten, welche sehr nützlich sind und einfach zeigen, dass hier jemand wirklich mitgedacht hat. Besonders erwähnen möchte ich in dieser Hinsicht die Versionierung. Von jeder bearbeiteten Version eines Bildes wird eine Kopie abgelegt und man kann stets wieder zu einem früheren Zustand zurück kehren. Auch die Exportmöglichkeiten sind toll. So kann man eigene Export-Sets anlegen, in welchen man verschiedene Voreinstellungen dazu definiert wie Grösse, Format, Dokumentnamen-Pattern und sogar einem Wasserzeichen. Einmal erstellt funktioniert dann der Export sehr einfach, da man nur noch ein bereits erstelltes Set auswählen muss.
Hinzu kommt noch, dass man in Pixave mehrere Biobliotheken erstellen kann (z.B. eine fürs Geschäft, eine für Privates) und diese auch über Geräte hinweg synchronisieren kann.
Wie ihr seht, bin ich momentan begeistert von Pixave. Ob sich das Programm aber wirklich bewährt, kann ich noch nicht sagen.
Weitere Informationen zu Pixave gibt es hier: http://www.littlehj.com
Weitere Tools
Vorschau
Mac OS X bietet von Haus aus bereits die Möglichkeit, Bildschirmfotos aufzunehmen. Falls ein Foto weiter bearbeitet werden soll bzw. mit Anmerkungen versehen werden soll, kann man das Programm Vorschau verwenden. Aus diesem Programm lässt sich direkt ein Bildschirmfoto aufnehmen und danach mit Anmerkungen versehen. Anschliessend kann man den Screenshot auch über die globale Teilen-Funktion veröffentlichen.
Little Snapper/Ember
Dieses Programm stammt von den Entwicklern von RapidWeaver, einem Webdesign Tool für den Mac. Little Snapper hatte ich lange im Einsatz, doch konnte ich mich nie dazu bewegen auf Ember zu wechseln – wieso auch immer. Es gab wohl für mich einfach bessere und günstigere Alternativen.
Link: https://realmacsoftware.com/ember/
Snagit
Snagit von TechSmith ist ein weiteres Tool, um Bildschirmaufnahmen zu erstellen und zu bearbeiten. Die Bearbeitung ist für mich 1a, doch leider bietet es keine vernünftige Bibliotheksfunktion.
Link: https://www.techsmith.de/snagit.html
Skitch
Version 1 von Skitch war überall im Einsatz, auch bei mir. Doch leider hat Evernote dieses Programm verschlechtert. Auch wenn Version 1 immer noch laufen sollte, so ist es ungewiss, wie lange. Skitch V2 bietet keine Bibliothek bzw. History mehr, ausser man benutzt Evernote. Schade.
Monosnap
Kostenlos und doch umfangreicher als die Bordmittel von Mac OS X. Leider ohne Bibliothek.
Link: https://monosnap.com/welcome
Annotate, Napkin
Diese zwei Programme bieten schöne Möglichkeiten, Bilder mit Anmerkungen zu versehen. Mehr leider auch nicht wirklich. Besonders Napkin bietet hier besonders viel, ist jedoch für diesen Einsatz meiner Ansicht nach deutlich zu teuer.
Meine Empfehlung
Wer nur gelegentlich Bildschirminhalte aufnimmt und diese weitergibt, für den reichen wahrscheinlich die Bordmittel von Mac OS X bzw. Vorschau aus. Wenn das Teilen von Bildern (und anderen Dokumenten) schnell gehen soll, dem kann ich Dropshare sehr empfehlen. Insbesondere die Integration von Dropshare ins System über die Freigabe-Erweiterung ermöglicht es so, Inhalte von diversen Programmen direkt auf den eigenen Server zu laden. Wer Inhalte gut verwalten möchte, dem sei Pixa und Pixave ans Herz gelegt. Da es eine unglaubliche Menge an Screenshot-Apps gibt, sollte aber jeder selber die einzelnen Apps testen und dann entscheiden, was für ihn wichtig ist.
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